Struppi
Patenschaft: Chiara Gallo
| Infos | |
|---|---|
| Rasse | Terrier-Mix |
| Geschlecht | Rüde, kastriert |
| Geboren | 2014 |
| Im Tierheim seit | Rückkehr 2024 (zuvor bereits vermittelt) |
| Größe / Gewicht | Klein |
| Verträglichkeit | Verträglich |
| Kinder | Nein |
| Katzen / Kleintiere | Nein |
| Besonderheiten | Ressourcenaggression, Beutefangverhalten, jagdlich ambitioniert |
| Aufenthaltsort | Tierheim Linxbachhof – sucht erfahrene Menschen ohne Kinder/Kleintiere |
Struppi ist wieder zurück im Tierheim Linxbachhof – nicht, weil er keine Fortschritte gemacht hätte, sondern weil er trotz positiver Entwicklung zur Gefahr für das Neugeborene der Familie wurde. Der kleine Kerl ist ein echter Terrier: wachsam, selbstbewusst, entschlossen – mit einer Extraportion Jagdtrieb und einem klaren Meinungskatalog.
Terrier-typisch: eigenständig, willensstark, nach außen orientiert
Frustrationstoleranz noch ausbaufähig
Ressourcenverteidigend, insbesondere bei Futter und Beuteobjekten
Gutes Grundtraining vorhanden: Leinenführigkeit, Rückzug auf Signal, Ruheverhalten
Zeigt bei klarer Führung Lösungsansätze und Orientierung an seiner Bezugsperson
Verträglich, kann Antwort geben im Konfliktfall
Vermittlung zu einem ruhigen, sozial stabilen Ersthund ist denkbar
Teilnahme an Gruppenstunden, Social Walks und Physiorunden
Arbeitet aktiv an Frustrationstoleranz, Impulskontrolle und Orientierung
Reagiert gut auf Nähe und Ruhe durch vertraute Menschen
Benötigt klare, verlässliche Regeln und ein stabiles Umfeld
Jagdlich hoch ambitioniert – kein Freilauf in wildreichen Gebieten
Kinderfreier, katzenfreier Haushalt ohne Kleintiere
Terrier-erfahrene Menschen mit Klarheit, Humor und Konsequenz
Freude an Training und gemeinsamen Aktivitäten
Bereitschaft, seine Baustellen anzunehmen und weiterhin daran zu arbeiten
Einen Alltag mit Struktur, Sicherheit und vor allem: Verantwortung
Struppi. Die Geschichte eines waschechten Terriers.
10 Jahre. So alt ist Struppi jetzt schon. Knapp 7 Jahre davon verbrachte Struppi in einer Familie, sammelte fleißig Erfahrungen, Mitbringsel und Andenken. Nicht immer wurden diese Souvenirs freiwillig hergegeben, vermuten wir zumindest. Als Struppi damals mit seinem Köfferchen im Linxbachhof einzog, wurden uns zwar eine Liste seiner Habseligkeiten geschrieben, aber irgendwie ist da einiges unerwähnt geblieben.
Doch Struppi hatte Glück. Ein junges Paar packte damals den kleinen Terrier ein und gab ihm ein neues Zuhause, half ihm Ordnung in seinen Koffer zu bringen, sich von einigen Souvenirs zu trennen und neue Erfahrungen zu sammeln. Gute Erfahrungen. 3 Jahre lang. Leider meinte es das Schicksal nicht gut mit Struppi und er zog wieder am Linxbachhof ein.
Mit 10 Jahren plötzlich wieder am Anfang stehen. Das hatte Struppi sicher nicht erwartet. Da waren ganz viel andere Vierbeiner, mit ähnlichen Geschichten. Viel größer als er, die kannten sich schon untereinander, Struppi fühlte sich da etwas fehl am Platz, ausgeschlossen, einsam. Einziger Trost: Katzen. Da waren Katzen! Und sag ich euch, wieviele!!! Soooo viele! Da blühte das Terrierherz auf. Dummerweise fand er die nicht auf seinem Speiseplan wieder. So eine Enttäuschung! Naja, dann musste er sich eben damit abfinden, sie nur zu beschimpfen. Passt. Und cool! Da war noch ein anderer, der die Katzen genauso beobachtete, den ganzen lieben langen Tag. Eine kleine Gemeinsamkeit. Und dann war da einer, der hat auch jagdliche Wurzeln. Noch eine kleine Gemeinsamkeit. Und ein paar hübsche Ladys konnte er entdecken. Struppi fühlte sich jetzt nicht mehr ganz so einsam. Plötzlich sah er seine neue Welt mit anderen Augen: Katzen beobachten und beschimpfen, solange kein Zweibeiner was sagte, Schnecken jagen, gut die waren nicht wirklich schnell, in der Sonne chillen, wenn sie sich mal blicken lässt. Und Menschen, die ihm helfen, seinen schweren Koffer auszupacken und ihm helfen, neue, tolle Erinnerungen zu sammeln, sein neues Katzen-Sticker-Heft zu füllen (wenn man sie nicht verbellte, bleiben sie länger sitzen, das war gar nicht so verkehrt) und einiges mehr. Neuerdings hat er sogar einen richtig großen Freund. Seine Zelle teilt er mit Goliath. Kein Tim, aber ein guter Anfang.
Aber eines fehlt in seiner neuen Welt trotzdem: ein richtiges Zuhause. Warm, für seine alten Terrierknochen. Ein ruhiges Zuhause, vielleicht mit einem anderen vierbeinigen Freund, das würde er
sich echt noch wünschen, dann wäre sein Glück perfekt. Solange sortiert Struppi akribisch genau sein Köfferchen, packt ein, sortiert wieder aus, spielt mit seinem großen Freund Goliath, liest abends
in seinem Katzen-Sticker-Heftchen und träumt von einem neuen Zuhause.
~ Meike Schwarzweller