Katze, braun-schwarz-weiß getigert, schaut geradeaus in die Kamera
Katze, braun-schwarz-weiß getigert, schaut geradeaus in die Kamera
Tierheim Linxbachhof Tierschutzverein Neunkirchen/Saar und Umgebung e.V.
Tierheim LinxbachhofTierschutzverein Neunkirchen/Saar und Umgebung e.V.

Orie

Der noch junge Kater Orie kam im November 2021 zu uns ins Tierheim. Sein Besitzer und ein Freund der Familie hatten den kleinen Kater liebevoll in einer gut ausgepolsterten Transportbox gebracht. Ories Besitzer erzählte uns mit Tränen in den Augen, dass er dringend Hilfe für sein Katerchen benötigte. Der Kater müsste schnellstmöglich an seinem Hinterbein operiert werden. Aber er konnte sich die Operation nicht leisten. Orie war am Abend zuvor durch die Haustür entwischt und über die schon im Halbdunkel liegende Terrasse auf die Straße gelaufen. Leider kannte der kleine Kater bisher die Straße noch nicht und war sich der Gefahren nicht bewusst. Und so passierte das Unglück, Orie lief in ein fahrendes Auto. Die Familie musste nun schnell handeln und Orie zum Tierarzt bringen. In der Tierklinik wurde eine Fraktur des rechten Oberschenkels festgestellt. Orie sollte operiert werden, aber das Geld der Familie reichte nicht einmal aus, um die weiteren Untersuchungen zahlen zu können. 

 

Wir hatten den Kater schließlich bei uns im Tierheim aufgenommen und ihn natürlich sofort unserem Tierarzt vorgestellt. Dort wurde er wieder untersucht und auch geröntgt. Die darauf folgende Diagnose war um einiges schlimmer, als wir uns das vorgestellt hatten. Der Oberschenkel war fünffach gebrochen und Orie hatte auch im Schwanz kein Gefühl mehr. Wir entschieden mit unserem Tierarzt zusammen die Amputation des Hinterlaufes, und auch während der Narkose sollten weitere Röntgenbilder gemacht werden. Leider musste dann aufgrund der weiteren Diagnostik auch noch der Schwanz amputiert werden. Orie hatte die schwere Operation zuerst einmal gut überstanden und bekam täglich seine Medikamente und Verbandswechsel des Schwanzstummels. Leider waren die Nervenbahnen dort scheinbar gestört und Orie versuchte immer wieder, dort auf irgendeine Weise dran herum zu schaffen. Am Tag nach der Operation hatte Orie trotz Kragen morgens alles voller Blut in seiner Box, den Verband hatte er sich irgendwie heruntergezogen und die Wunde am Schwanz hatte sich wieder geöffnet. Ein weiterer Tierarztbesuch war jetzt nötig und die offenen Wundränder wurden geklammert. Orie musste sehr viel über sich ergehen lassen und bekam von uns intensive Pflege. Nun war aber eine weitere Operation nötig, um den Stummelschwanz zu retten. Das übrige Fell musste wieder um den Stummel geschlossen werden und wir stellten Orie noch einer Physiotherapeutin vor.


Leider konnte Orie nicht mehr zu seiner Familie zurück. Seine Familie musste umziehen, und da Orie weiter viel Betreuung und auch Medikamente bekam, hatten sich seine Menschen das nicht mehr zugetraut. Ihre Lebenssituation wäre für Orie nicht gut für seine Genesung gewesen, und so haben wir für Orie eine andere Lösung gesucht. Orie ist schließlich bei einer liebevollen Familie eingezogen und wurde dort seinen Bedürfnissen gerecht versorgt. Er benötigte weiterhin Medikamente, da er Phantomschmerzen hatte und sich selbst verletzte, wenn der Kragen aus war. Er bekam den Kragen in der Familie nur angezogen, wenn er nicht beobachtet werden konnte. Wir wurden von der Familie auf dem laufenden gehalten und freuten uns sehr über Ories Vorschritte. Er kämpfte sich in ein neues Leben zurück.

 

Es ist sehr traurig, was Orie passiert ist, und auch, dass er seine Familie verloren hatte. Jedoch hat er nun ein neues Zuhause gefunden bei ganz lieben, tollen Menschen, die ihn so nehmen, wie er ist und alles für ihn tun, damit es ihm gut geht. Das kleine Mädchen im neuen Heim ist Orie unglaublich ans Herz gewachsen. Die beiden sind kaum zu trennen. Orie ist mittlerweile wieder ein lebenslustiger Kerl und es geht ihm prächtig! Für seine Operationen, Untersuchungen und natürlich für seine Medikamente waren hohe Kosten entstanden und wir bedanken uns bei allen, die uns mit ihren Spenden dabei geholfen haben, dem lieben und verschmusten Katerchen sein Leben zu erhalten und ihn soweit wie möglich medizinisch zu versorgen.
 

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