"Manny" - wie das mürrische Mammut - so nennen wir den kleinen Mann. Oder einfach nur "Socke". Denn Manny trug lange Zeit eine Socke. Wir hatten sehr viel ausprobiert, um ihm zu helfen, letztendlich
blieb es bei der Socke. Denn Manny hatte einen ganz großen Nabelbruch.
Der kleine Mann wurde im November 2020 in einem Komposthaufen gefunden. Einsam und ganz schmutzig war der kleine Kater. Vermutlich hatte er dort schon ein einige Zeit verbracht. Eine nette junge Frau hatte ihn dort gefunden und zu einem Tierarzt gebracht. Die Beule am Bauch war recht groß und musste sofort untersucht werden. Schnell stand fest, der kleine auf ca 3-4 Wochen geschätzte Kater musste schnellstmöglich operiert werden. Die Kosten dafür sollten jedoch nicht so wenig sein und die junge Frau suchte bei uns Rat und Hilfe.
Kurz darauf entschieden wir gemeinsam, dass der Kleine zu uns ins Tierheim kommen soll. Er hatte ja auch Probleme mit dem Essen und konnte nicht gut Kot absetzen. Da er auch noch so winzig war, musste die Operation natürlich noch warten. Und bis dahin sollte er ja auch noch zunehmen. Nach weiteren Untersuchungen bei uns war eigentlich schnell klar, das der junge Mann doch einige Wochen älter ist und er durch den Nabelbruch und die damit verbundenen Probleme mit dem Darm nicht richtig fressen und somit zunehmen und wachsen konnte. Bei Ankunft hatte der kleine Mann noch nicht einmal 400 Gramm. Wir mussten noch ca. 6 Wochen bis zur Operation warten, denn Manny sollte erst noch kräftiger und fitter werden. Ansonsten wäre die Operation zu gefährlich für ihn geworden.
Manny hatte auch Probleme mit den Augen. Er sah nicht richtig und seine Pupillen reagierten nicht normal. So hatte er unglaubliche Glubbschaugen. Wobei es sich auch da schon etwas gebessert hatte. Wir hatten natürlich alles versucht, um ihn etwas aufzupäppeln. Gutes Futter und viel Liebe und Fürsorge haben die ersten Tage leider nicht den gewünschten Effekt gehabt. Manny nahm einfach nicht richtig zu. Der Darm, der sich durch die riesige Öffnung drückte, war verdickt und fest. Wir mussten uns also was einfallen lassen.
Wir wickelten, häkelten, nähten und banden etwas um ihn herum, um den Darm drin zu behalten. Leider verrutschte das ein oder andere, oder es hielt nicht richtig zurück. Bis wir die Idee mit der Socke hatten. Und das funktionierte richtig gut! Er nahm endlich zu und wuchs. Inzwischen mussten wir den Strumpf noch etwas verstärken, da er von der Länge passt, aber zu weit wurde. Der Darm war inzwischen richtig weich und nicht mehr verdickt. Manny hatte nun über 900 Gramm und konnte bald operiert werden. Es wurde auch Zeit. Er wollte auch die Socke endlich los werden. Deshalb war er schon mal mürrisch.
So hofften wir 2020 so sehr auf ein Weihnachtswunder... und es wurde wahr!
Sancho hatte eine Verbindung zwischen Herz und Leber, die sich normalerweise nach der Geburt nicht mehr trennt. Alle Tierärzte hatten Sancho keine hohe Lebenserwartung mehr gegeben. Bei einer Nachkontrolle im neuen Zuhause wurde festgestellt, dass sich die Verbindung entgegen aller Erwartungen doch noch verwachsen hatte.
Unsere beiden Sorgenkinder Manny & Sancho wurden gemeinsam vermittelt, ihnen geht es mittlerweile prächtig!