Hallo, ich bin Molly!
Am 17. September 2023 bin ich mit meinen beiden kleinen Söhnen, dem Knödel Janosch und Lillebror zu „ihr“ gezogen. Ich sage euch: ich hatte solche Angst!
Alle Chinchillas aus unserem Keller haben immer heimlich geflüstert: "Wenn du einmal weggebracht wirst, dann bist du tot. Dann ziehen sie dir das Fell ab und verkaufen es." Und ich wurde weggebracht.
Da war plötzlich so viel Platz um mich herum, so dass ich mich ins kleinste und dunkelste Häuschen flüchtete, meine Kleinen zärtlich putzte und ihnen Mut zusprach. Und ich fürchtete mich und schrie
und schrie, sobald ich etwas hörte: „Lauft weg, versteckt euch!“ Wieder und wieder schrie ich das. Stundenlang.
Und dann schleppte "sie" mich zu einer Frau im weißen Kittel, die mein halbes Ohr begutachtete, meine fehlenden Zehen an meinen Vorderpfoten und meine Zähne. Die im weißen Kittel sagte: „Du stinkst
nach Urin!“, kämmte mein Fell aus und einiges davon wurde abgeschoren. Mein Hinterteil und meine Beine waren danach nackt! „Jetzt stinkst du nicht mehr!“, sagte sie, und meinte, dass ich trotzdem
gesund sei. Und dann knuddelte sie den Knödel und den Lillebror und sagte: „Unfassbar niedlich!“ Klar. Das sind schließlich auch meine Kinder! Da bin ich stolz drauf!
"Sie" gab uns komisches Futter. Lauter getrocknete Halme und Blätter. Keine sättigenden Pellets. „Gesund“ nannte sie das. Aber ich war nicht gewöhnt, so viel fressen zu müssen und nahm immer mehr ab.
Meine Kleinen tranken ja noch Milch und nahmen zu. Dann begannen sie, die Blätter zu fressen und sagten: „Mama, das ist doch toll! Probier mal!“ Und irgendwann gewöhnte ich mich dran. Ich mochte bald
keine Pellets mehr. Die sind doch bäh! Und ich nahm wieder zu.
Wir zogen um. Noch mehr Platz! Und so wunderbare Verstecke! Ich hörte auf zu schreien. Statt dessen begann ich – ich hätte es nie geglaubt -, mich für "sie" zu interessieren. Die Jungs hüpften ihr ja
schon lange auf die Hand und lebten noch. Vorsichtig schnupperte ich an ihren Fingern und ließ mich schließlich sogar von ihr nehmen. „Toll bist du, Molly! Und so mutig!“ sagte sie.
Und allmählich wuchs mein Fell nach und wurde wieder schön! Sie freute sich. Aber nicht, weil sie es mit über die Ohren ziehen wollte, sondern weil sie sich einfach so freute!
Heute freue ich mich auch, hier zu sein! Sie bringt uns immer leckeres gesundes Futter (nicht alles davon mag ich, Feuchtes und Frisches ist mir immer noch zu gesund) und manchmal Mandelblättchen.
Dafür stehe ich auch wenn es hell ist, also mitten in der Nacht, auf und schaue sie an mit dem Blick, den sie unwiderstehlich nennt. Knödel und Lillebror haben den auch schon drauf. Und abends, wenn
sie noch neben unserem Käfig sitzt und arbeitet, dürfen wir im Arbeitszimmer herumrennen. Und ich sitze dann gerne auf ihrem flauschigen Hausschuh. Der wärmt mein Bäuchlein.
Das Leben ist irgendwie … schön! Ich kann‘s nicht anders sagen.
Eure Molly